Bertha von Suttner

Bertha von Suttner

Mit ihrem aktiven Engagement für Frieden, Dialog und Inklusion ist die visionäre Aktivistin und Denkerin Bertha von Suttner (1843–1914) Namenspatin und programmatische Inspirationsfigur für die Universität. Sie steht wie keine andere Frau für die Verbindung von Wissenschaft und gesellschaftlichem Engagement, stets auf der Suche nach Mitstreiter*innen für eine offene, faire und wachsende Gesellschaft. Zu einem Zeitpunkt, als Frauen noch nicht studieren durften, engagierte sie sich für Gleichberechtigung, forderte das Wahlrecht für Frauen und bekämpfte festgefahrene Rollenbilder über ihre pointiert formulierte Kritik der Bildung Jugendlicher. Sie glaubte an eine evolutionistische, humanistisch-aufklärerische Entwicklung der Menschheit. In ihren Romanen setzte sie sich kritisch mit Problemen wie Nationalismus, Antisemitismus, Frauenrechten und Jugenderziehung auseinander.

Zahlreiche Städte in Österreich und Deutschland erinnern durch die Benennung von Schulen, Plätzen und Straßen an Bertha von Suttner. 2001 wurde ein Asteroid zu ihren Ehren „von Suttner“ benannt. Das Porträt von Bertha von Suttner war auf der österreichischen 1.000-Schilling-Banknote von 1970 abgebildet. Heute findet man sie auf der österreichischen 2-Euro-Münze.

Bertha von Suttner Portrait
Biographische Skizze

Bertha von Suttner, die immer noch als Synonym für Pazifismus und bedingungslosen Friedenseinsatz gilt, blieb bis heute die einzige Österreicherin und überhaupt die erste Frau, die den Friedensnobelpreis im Jahr 1905 verliehen bekam - sie hat ihn erfunden!

Die Waffen nieder!
Die Waffen nieder!

Mit diesen drei prägenden Worten wurde Bertha von Suttner vor dem ersten Weltkrieg international bekannt. Sie sind auch der Titel ihres berühmten Romans, der bislang in 20 Sprachen übersetzt wurde und in deutscher Sprache in mehr als 40 Auflagen erschienen ist.

Die „Frauenfrage“

Die Frauenfrage ist bei Bertha von Suttner eng verknüpft mit der gesamten Entwicklung der Frauenbewegung. Punkt für Punkt setzt sich Bertha von Suttner mit den tief verwurzelten Vorurteilen gegenüber Frauen auseinander, die zumindest unterschwellig – bis heute nachwirken.

Bildungsverständnis

Bertha von Suttners unterstreicht programmatisch die große Bedeutung von Bildung und Erziehung in ihren politischen Schriften. Suttner erkennt die Schule als eine der mächtigen Instanzen der Sozialisation für eine Kultur der Gewalt. 

Bertha von Suttner als Soziologin

"Es gab noch keine Soziologie; erst die Einsicht war vorhanden, daß es eine geben solle" schrieb Bertha von Suttner in ihrer Textsammlung Das Maschinenzeitalter. In einem Sonderband der Zeitschrift für Literatur- und Theatersoziologie beschreibt Eveline Thalman die die intensive Auseinandersetzung Bertha von Suttners mit der Soziologie.

 

Ein Leben für den Frieden

Suttners Roman Die Waffen nieder! wurde in fast alle Sprachen Europas übersetzt und trug wesentlich zur Verbreitung und Popularisierung der Friedensidee und -bewegung in Europa und Amerika bei. Das Buch galt zu jener Zeit als wichtigster Antikriegsroman. Die Idee zur Stiftung eines Friedensnobelpreises kam Alfred Nobel durch seine Freundschaft mit Bertha von Suttner. 1891 gründete Suttner die Österreichische Friedensgesellschaft, deren Präsidentin sie zeitlebens blieb. Sie setzte sich für die Gründung eines internationalen Schiedsgerichtes ein und nahm an fast allen Friedenskonferenzen als Vertreterin von Österreich teil. 1905 erhielt sie als erste Frau den Friedensnobelpreis, dessen internationale Präsenz sie nutzte, um noch wirksamer für eine humanistische, dem Fortschritt verpflichtete Weltgesellschaft einzutreten.

Suttners politisches Engagement richtet sich

  • Gegen militärischen Wettlauf
  • Gegen Eroberung und gewaltsame Interessensdurchsetzung bei Konflikten
  • Für Solidarität und Frieden zwischen allen Menschen

Suttners dringendes und vorrangiges Ziel war der Weltfriede.

  • Änderung der Diskussion über Kriege:  von genereller Akzeptanz hin zu Prävention
  • Dabei spielt Jugendbildung wichtige Rolle
  • Versucht durch Bewusstseinsbildung und Engagement jene zu erreichen, die der Friedensidee ablehnend oder gleichgültig gegenüberstehen