Professur für soziale Intervention und sozialen Wandel

Professur für soziale Intervention und sozialen Wandel

18.11.2021

Univ.-Prof. Dr. Eberhard Raithelhuber

Ab sofort bringt Dr. Eberhard Raithelhuber im Studiengang Soziale Arbeit an der Bertha von Suttner Universität St. Pölten seine Erfahrungen aus der praxis- und forschungsorientierten Lehre ein. Vor allem will er den Austausch mit engagierten Professionellen und Interessensvertretungen im Feld der sozialen Hilfen stärken und neue Forschungsprojekte zu sozialem Mentoring in Österreich starten.

Zuvor war Raithelhuber Assistenzprofessor am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Salzburg. Dort war er im Bereich Sozialpädagogik tätig und Fachkoordinator für die internationale Studierendenmobilität. Während seiner Salzburger Zeit konnte er die Einführung eines neuen Angebots für asylsuchende „unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ beforschen, in dem sich Bürger*innen in einer Patenschaft mit einem Jugendlichen engagieren. Außerdem tauchte er forschend in die Welt der transnationalen Armutsmigration ein. So lernte er die Schlafplätze unter den Brücken kennen, erlebte die Einführung von Bettelverboten und beobachtete Gerichtsverfahren, in denen sich Betroffene gegen Verwaltungsstrafen wegen vermeintlich „organisiertem Betteln“ wehrten. Er fuhr auch mehrfach mit Verkäufer*innen von Straßenzeitungen, Bettelnden und ihren Unterstützer*innen nach Rumänien und wurde in den Roma-Slums als Gast begrüßt.
 

„Angesichts des gesellschaftlichen Wandels müssen wir die Soziale Arbeit progressiv weiterdenken. Dazu sollten wir gerade von Akteur*innen lernen, die neue Formen der Hilfe entwickeln und die sich mit Menschen solidarisch zeigen, die vom Wohlfahrtsstaat ausgeschlossen sind." Univ.-Prof. Dr. Eberhard Raithelhuber


Dr. Eberhard Raithelhuber studierte Erziehungswissenschaften an der Universität Tübingen (1993–2001). 2010 wurde er an der TU Dresden promoviert und 2019 an der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg habilitiert. Er verfügt über langjährige internationale Erfahrung in Forschung, Lehre und Menschenrechtsverteidigung. Der Experte veröffentlicht regelmäßig zu den Themen Übergänge im Lebensverlauf, Handlungsfähigkeit, soziale Unterstützung und soziale Intervention, Jugend und junge Erwachsene, regionale Entwicklung und Netzwerke, Sozialpolitik, Staatsbürgerschaft und Demokratie, Transnationalismus und Migration sowie Mobilität.

Portrait Dr. Eberhard Raithelhuber
(c) annabfotografie

 

Wenn Universitäten an der Bearbeitung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit kritisch mitwirken wollen, brauchen sie mehr denn je einen klaren Kompass. Mit ihrer Namenspatronin ist die Bertha von Suttner Privatuniversität die Verpflichtung eingegangen, sich für eine sozial gerechtere, friedlichere und menschlichere Welt einzusetzen. Das sind Ziele, für die ich mich auch persönlich engagiere." Univ.-Prof. Dr. Eberhard Raithelhuber

 

Der Sozialwissenschaftler ist Co-Redakteur der deutsch- und englischsprachigen Fachzeitschrift „Österreichisches Jahrbuch für Soziale Arbeit“. Er ist im Vorstand der Sektion Sozialpädagogik in der ÖFEB aktiv und auch Mitbegründer des „Netzwerk Sozialpädagogik in Österreich“. Seit 2018 ist Raithelhuber Mitherausgeber der „Studienmodule Soziale Arbeit“, der erfolgreichsten Lehrbuchreihe ihrer Art in deutscher Sprache.

Dr. Eberhard Raithelhuber ist gefragter Mitorganisator von nationalen und internationalen Konferenzen, Symposien und Workshops. Zurzeit engagiert er sich im Organisationsteam der virtuellen Konferenz „Reimagining Our Worlds from Below: Transnational Conversations on Resistance, Movements and Transformations“, die 2022 stattfindet. Diese neuartige Konferenz will insbesondere für Wissenschafler*innen und Praktiker*innen aus dem Globalen Süden einen Raum bieten. Sie ist Teil von Dr. Raithelhubers Aktivitäten in der US-amerikanischen Society for the Study of Social Problems, in der kritische und engagierte Wissenschaftler*innen und Studierende zusammengeschlossen sind.

 

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