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Univ.-Prof. Dr. Aglaja Przyborski
title | Alternative: Zur curricularen Gestaltung der Ausbildung von Psycholog:innen – ein Beispiel |
subtitle | Kritik (in) der akademischen Bildung von Psycholog:innen. Ein Blick nach vorne |
type | speech |
texts | Abstract: Das Symposium leistet einen kritischen Beitrag zur gegenwärtigen akademischen Ausbildung von Psycholog:innen in Deutschland und Österreich, ausgehend von einer Reihe an Irritationen der Autor:innen, u.a. bei der Auseinandersetzung mit der neuen, akademisch-psychologisch verankerten Approbationsordnung für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (PsychThApprO). Im Lichte globaler Veränderungen und Krisen soll reflektiert werden, inwiefern die psychologische Zunft konstruktiv am Diskurs zur Bewältigung der Herausforderungen unserer Zeit mitwirkt und welche Rolle dem universitären Bildungsweg in diesem Zusammenhang zukommt (Vorträge 1 & 2). Im 3. Vortrag wird ein produktiver Aufschlag unternommen, in dem ein Gestaltungsansatz für die curriculare Architektur zukünftiger Psychologie-Studiengänge vorgestellt wird, welcher drei gesellschaftliche Transformationen des 21. Jahrhunderts – ökologische Krise, digitale Transformation und sozialen Wandel – bewusst aufgreift und aktiv versucht, ihnen gerecht zu werden. 1) Bestandsaufnahme: Zum Selbstverständnis von Psycholog:innen (Moritz Meister & Janosch Erstling) Der erste Vortrag nimmt eine grundsätzliche Bestandsaufnahme des aktuellen Selbstverständnisses der psychologischen Disziplin vor. Zwei Fragen kommt dabei besondere Bedeutung zu: Einerseits gilt es zu identifizieren, was Psycholog: innen zu Klimakatastrophe und Artensterben, digital-medialem Wandel sowie ökonomischer Ungleichheit und sozialen Missständen zu sagen wissen und sagen. Dabei sollen explizit verschiedene psychologische Denkschulen gegenübergestellt und ihr Engagement, sich in die öffentliche Debatte einzubringen, beleuchtet werden. Davon ausgehend soll andererseits das Verhältnis zwischen diesen Traditionen diskutiert werden. Dabei öffnet sich ein Spannungsfeld: was darf sich Psychologie nennen? Wie heterogen kann – und möchte – eine empirische Sozialwissenschaft sein? Insbesondere die Wechselbeziehung zwischen akademischer Psychologie und performativer Psychotherapie ist Gegenstand dieser Landvermessung. 2) Weichenstellungen: Zu gegenwärtigen Rahmenbedingungen der Psychologie & Psychotherapie (Moritz Meister & Aglaja Przyborski) Im zweiten Vortrag werden u.a. die gegenwärtigen gesetzlichen Bestimmungen und Trends der Ausgestaltung psychologischer Forschung und Lehre der unter die Lupe genommen, u.a. in Form einer ‚kleinen Exegese‘ der Approbationsordnung für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (PsychThApprO) von 2020. Beispielhaft wird aufgezeigt, wie sehr sich Studiengänge angleichen (müssen), und wie es damit auch strukturell zu einer weitgehenden Homogenisierung psychologischer Forschung und Lehre kommt. Zudem wird aus einer konsequent praxistheoretischen Perspektive das Verhältnis der akademischen Ausbildung von Psycholog:innen und Psychotherapeut:innen und ihrer praktischen, professionellen Berufsausübung beleuchtet. Alternative: Zur curricularen Gestaltung der Ausbildung von Psycholog:innen – ein Beispiel (Aglaja Przyborski & Janosch Erstling) Der letzte Vortrag macht einen konkreten Vorschlag, wie trotz enger gesetzlicher Vorgaben der Aufbau einer curricularen Architektur gelingen kann, welche ‚klassische‘ Themenfelder der Psychologie systematisch mit übergreifenden gesellschaftlichen Transformationen verschränkt und so Studienpfade hin zu individueller Profilbildung eröffnet und unterstützt. Hierbei wird einerseits aufgezeigt, wie charakteristische Motive der Wiener Kulturpsychologie nicht nur für Forschung, sondern ebenfalls für akademische Konzeption fruchtbar gemacht werden können und wie dieser Ansatz rezent bei der Erstellung des im Aufbau befindlichen Psychologie-Studienganges der Bertha von Suttner Privatuniversität in St. Pölten schlagend wurde. |
lecturers | Przyborski Aglaja Erstling, Janosch |
title of event | Kritik (in) der Psychologie: historische, sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven |
organisers/management | Gesellschaft für Kulturpsychologie DGPs-Fachgruppe Geschichte der Psychologie |
date, time and location | date: 2023-09-08 - location: Hochschulbau der Ruhr-Universität Bochum |
URL | https://www.tagung2023-kult-gesch-psych-bochum.de/ |